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Entweder Goldring oder Brilli

Am 14.08.20 standen Steven und ich auf dem Weg von München nach Berlin in einer Vollsperrung, als uns der Hilferuf von Eva erreicht hatte. Sie erfuhr von uns über die Zeitung MAZ und schöpfte wieder Hoffnung, den Ehering ihres Mannes Sven wiederzufinden, der vor 6 Jahren bei einem Arbeitseinsatz im Garten einer sehr guten Freundin verloren gegangen war. 

 

Da wir aber die Vollsperrung noch abwarten und unseren Vierbeiner aus einer Hundepension abholen mussten, teilen wir Eva mit, dass wir ihr sehr gerne schnellstmöglich helfen möchten, aber am selben Abend nicht vor 21:00 Uhr vor Ort sein können. Was für sie aber kein Problem darstellte. Dies war aber auch nur möglich, da wir die komplette Ausrüstung dabei hatten. 

 

Abends dann vor Ort angekommen, wurden wir auch schon mit Wein, Spagetti mit Tomatensoße und guter Laune empfangen. Steven fackelte aber nicht lang und machte sich direkt auf die Suche nach dem Ring, während ich mir die genaue Geschichte des Verlustes erzählen ließ:

 

"Vor 6 Jahren kam eine sehr gute Freundin von Eva und Sven nach mehreren Jahren aus Ägypten wieder zurück nach Deutschland. Als Überraschung wollten Eva, Sven und andere Freundschaften den Garten der Freundin auf Vordermann bringen. Es wurde gehakt, gebuddelt und gefegt. Eine Schubkarre nach der anderen wurden hinterm Haus geleert und der Laubhaufen wurde immer größer, bis Sven feststellte, dass sein Ring nicht mehr am Finger steckte. Nun wurden mehrere Schubkarren auf der Straße vor dem Grundstück ausgeleert und nach dem Ring durchkämmt - Erfolglos! Von da an wurde Sven Jahr für Jahr im Freundeskreis damit "aufgezogen", dass er den Ring verloren oder eventuell doch "versteckt" hat (?). Sollte der Ring nicht gefunden werden, schuldet Sven seiner Frau einen Brilli."

 

Nach einiger Zeit brach Steven die Suche dann ab, da der betroffene Bereich zugewachsen war und es kein Durchkommen gab. 

 

Wir vereinbarten mit Eva und Sven, dass wir einige Tage später nochmals im Hellen vorbeikommen würden und sie bis dahin die Stelle hinten freigeschnitten haben. 

 

Zwei Wochen später trafen wir uns dann im Hellen vor Ort. Diesmal wurden wir mit bunten Luftballons vom Vorabend und Kaffee empfangen. Auch diesmal fackelte Steven nicht lange und begann sofort mit der Suche hinterm Haus. Inzwischen lag der Laubhaufen (mittlerweile kompostiert) frei und wir konnten diesen auseinanderziehen und ausbreiten. Die Nachbarn saßen beim Mittagessen und platzierten sich so, dass auch jeder beim Essen sehen konnte, was wir auf dem Grundstück veranstalten. Nachdem der halbe Haufen breit gezogen war und ich die noch stehenden Pflanzen auch entfernt hatte, kam der Aufschrei von Steven "Ich hab ihn!".  Voller Aufregung kamen alle Anwesenden vor dem Haus nach hinten gerannt und die Freude war riesig. Es wurde sich umarmt und von allen Seiten Fotos geschossen. Aber wichtig war, dass das Ehepaar nach 6 Jahren nun beide wieder einen Ring tragen. 

 

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